11. ewag Kamenz Ferienfußballcamp des WFV, 08. – 15.Juli 2023 Tagebuch – Tag 5, Teil 1 , Gewitterwecken, Training mit Besuch

von Gojko Sinde

Aufgrund von Überhitzung und/oder Überlastung der Pressetechnik konnten wir gestern in der Bildergalerie keine Fotos vom abendlichen Ostseespaß in Wustrow veröffentlichen. Die Kamera hatte wahrscheinlich auch mal eine Auszeit nötig. Nach technischer Wartung mit Streicheleinheit steht sie uns heute wieder zur Verfügung. Jedoch dürfte wegen massivem Mailaufkommen bei Rübezahl betreff unseres Videoaufrufs fast jeder Heimathaushalt die Eindrücke per Filmchen heute erhalten.

Im spannenden Tischtennisfinale scheiterte unser Vorjahressieger knapp an Franziskus, der mit seinen zwei Jahren mehr TT- und Lebenserfahrung, verstärkt durch Wut im Bauch den Titel holte.

Angestachelt war er, weil Leopold im Halbfinale mit Martin den Bruder des Siegers eliminierte. Nach fairem Handshake und kurzer Trauer trösteten den Turnierzweiten aber Applaus und viele Glückwünsche, denn Vizemeister von 46 kann sich auch sehen lassen.  Danach kreiselte die chinesische Tischtennisrunde bis zum Hygieneteil vor der Bettruhe.

Nach langem Tag war klar, dass selbst bei der ersten Horchprobe auf den Fluren Funkstille war. Somit war es eines der ruhigsten Bergfeste zur Camp - Halbzeit nach vier Tagen in unserer elfjährigen Geschichte.

Bei dem Programm, welches heute ansteht, sollte sich das als sehr vorausschauend erweisen.

Um 5.45 Uhr weckte uns ein außergewöhnliches Gewitterspektakel, welches über dem nahen Bodden tobte. Die Unruhe draußen nutzten einige und ließen es auch in den dafür vorgesehenen Räumen plätschern.

Erstaunlich war, dass entgegen der Angewohnheiten der ersten Tage alle wieder in die Kojen rückten, um jede Mütze Schlaf zu nutzen. Somit war die Begrüßung unseres Pressemanns für die Kinder: „Hey ihr habt ja noch das Kissen im Gesicht!“, ein Akkustikgewitter bei entsprechender Lautstärke vor dem morgendlichen Lauf. Die Außensportanalgen standen mangels Regen in den Vorwochen unter Wasser, so dass alle bis zur nahen Altstadt und zurück Joggten. Naja, mach Experte ging ins Nordic Walking, vielleicht auch eher nochmals Schlafwandeln über.

Da wir das Büffet des Frühstücks wieder leer geputzt haben und die Tische (fast) immer ordentlich abwischen, verzogen sich pünktlich zur Abfahrt zum Training die Regenwolken. Zuvor bemerkten wir noch, dass unser Dresdener Uni-Trainer von einer neuen Campleitung hörig gemacht wurde. Unsere drei Mädels haben ihn im Griff. Regelmäßig hallt der

Hilferuf: „Ingoooo….“, durchs Haus, über den Sportplatz und den Strand. Manch einer fühlt sich an eine TV-Format erinnert, in dem es immer „Rooobert….“, heißt. Hier wird es zur Mittagspause einen Versuch des Resets des Trainer-Koches Wahrnehmung geben, um ihn wieder auf den Campweg zu holen.

Der Regen kam zur richtigen Zeit, denn die Fußballplätze hier leiden mangels Möglichkeiten der Bewässerung massiv. Wenn wir das mit den Rasenplätzen in der Heimat vergleichen, bewegen wir uns auf sehr gutem Niveau. So konnten wir heute Staubfrei und auf etwas weicherem Boden trainieren. Ein Turnier mit drei Mannschaften der E- und D-Junioren, sowie ein 9 gegen 9 der Älteren sorgten am Vormittag für viel Spielfreude auf dem Damgartener Rasenplatz. Sehr variabel war das Coaching der drei erfahrenen Trainer. Während Ingo es entspannt laufen ließ, unser WFV-Vize selbst auf dem Platz individuell korrigierte, schallte der General auf lautstarke Pauschalansage von draußen. Bei den Großen sah es sehr gefällig aus, da zum einen Spieler aus Vereinen mit Mannschaften in SFV-Ligen, DFB-Stützpunkten, Kreis- und Regionalauswahlen dabei sind, zum anderen jeder jeden mitnimmt, denn jeder Kicker konnte in den vielen Einheiten und Spielformen seine Stärken zeigen. Seien es die Cunewalder, die durch Einsatz, flotte Sprüche und ihren Abwehrspieler mit dem Spitznamen Wand hervorstechen, oder auch zum Beispiel Torhüter, die erstmals im Erwachsenen-Tor über sich hinaus wachsen.

Besuch hatten wir während der TE auch. Aus den Campjjahren vor Corona, die uns regelmäßig zu Spielen nach Zingst führten, kannten wir Olaf, der uns mit seinem Team ans Herz gewachsen ist. Da er hier in Ribnitz-Damgarten als Lehrer arbeitet, nutzte er eine Freistunde, um uns beim Training zu beobachten. Unsere Siege der Vortage werden sich rumgesprochen haben und er wollte sich sicher was abschauen, falls wir

2024 wieder gegen seine TSG Zingst antreten.

Fraglich macht die Campleitung, dass wahrscheinlich viele Vereinbarungen durch die Eltern nicht vollständig ausgefüllt worden sind. Ruft man Moritz, folgen einem schon mal vier Jungs, aber auf Digga und Alter hören selbst wenn es die drei Mädchen rufen alle 43 Jungs. Diese Rufnamen fanden wir bei nochmaliger Recherche in keinem der Verträge, die wir heute extra oft zur Hand nehmen mussten, um einigen ihre Heimatanschrift, manchen wenigstens die Postleitzahl diktieren zu können, damit ein Oldschool – Urlaubsgruß nach Hause vorzubereitet werden konnte.

Das Training endete nach einem weiteren Regenschauer. Da aber ständig auch die Sonne zum Vorschein kommt, sind wir bei Temperaturen um die

25 Grad immer schnell wieder trocken. Die Sachen werden heute Nachmittag während unseres Besuches in Ralswiek in den Genuss einer maschinellen Reinigung kommen, um der Innenluft des Tanzhauses einen neuen Flair zu verleihen. Zum nächsten Training werden sicher Gegenspieler und Nebenleute ebenfalls sehr dankbar sein.

12.30 Uhr steigt die zweite Nudelparty, 13.30 Uhr wird Proviant für die nächsten zehn Stunden verladen und 14 Uhr geht´s Richtung Rügen, Ralswiek, um auf der Freilichtbühne Klaus Störtebeker mal auf den Zahn zu fühlen und zu schauen, ob der Pirat und Schwerenöter bei seinem nächsten Abenteuer wieder seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann.

Damit wird unser Tagebuch für heute mit einem Lesezeichen zugeklappt, um es nach unseren Abenteuern in Ralswiek auf Rügen in der Nacht nochmal zu öffnen. Grüße vom gesamten Team

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