EUROPEADA feierlich eröffnet – Außenministerin Baerbock schickt sorbischer Mannschaft persönlichen Gruß - Erstes Spiel gewonnen

von Gojko Sinde

Nach einer langen Busfahrt erlebten die Spieler der sorbischen Mannschaft (serbske mustwo) am Samstag in Sankt Kanzian ihren ersten Tag in Kärnten, wo nach wiederholter pandemiebedingter Verschiebung nun bis 3. Juli die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten stattfindet. Das Team um die Trainer Frank Rietschel und Sven Ballack absolvierte ein erstes gemeinsames Training und machte sich mit der neuen Umgebung bekannt. Ebenso standen teambildende Maßnahmen für die insgesamt 25 Spieler aus der Ober- und Niederlausitz im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Am Abend war die Delegation auf dem Stift Eberndorf/Dobrla Vas zur offiziellen Eröffnung der EUROPEADA geladen. Die gastgebenden Kärntner Slowenen begrüßten ihre Gäste mit einem vielfältigen Kulturprogramm und dem herzlichen Beifall vieler Schaulustiger.

Ebenfalls am Samstag erreichten die sorbische Mannschaft persönliche Grußworte der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Die Ministerin wünscht der Delegation viel Glück, gutes Gelingen und viel Erfolg als Botschafter der sorbischen/wendischen Kultur in Europa.

Am Sonntag steht für die sorbische Auswahl das erste sportliche Kräftemessen an. Zum Auftaktspiel um 17.00 Uhr in Globasnitz/Globasnica werden die Lausitzer von der Mannschaft des FC Lusérn herausgefordert. Sie präsentiert die zimbrische Minderheit aus Italien, welche in sieben Gemeinden der Provinz Trient und der Region Venetien beheimatet ist und eine alte südbairische Sprachvariante pflegt. Diese Sprachvariante wird nur noch von wenigen hundert Leuten beherrscht und stellt lediglich in der Gemeinde Lusérn noch die Alltagssprache dar. Aus Italien haben sich mit vier Minderheiten die meisten der insgesamt 19 Mannschaften auf den Weg zur diesjährigen EUROPEADA begeben. Neben den Zimbern sind das die Deutschen aus Südtirol, die Ladiner sowie die Slowenische Minderheit aus der Region Friaul-Julisch Venetien.

„Sorben/Wenden“ bzw. „sorbisch/wendisch“ wird in Brandenburg gleichbedeutend verwendet.

Aktuelle Turnierübersicht: https://www.europeada.eu/turnier/uebersicht/de

Sorbische Mannschaft mit erfolgreichem Auftakt bei Europeada: 4:0 gegen die Zimbern

Der zweite Tag in Kärnten stand am Sonntag für die sorbische Mannschaft/Serbske mustwo ganz im Zeichen des ersten Vorrundenspiels gegen die Zimbern aus Italien. Die Elf um die Trainer Frank Rietschel und Sven Ballack begann den Vormittag mit einem leichten Training und taktischen Übungen. Physiotherapeut Frank Domsch überreichte der Mannschaft einen neuen Satz T-Shirts, mit denen ein einheitlicher Auftritt der Spieler in der Öffentlichkeit gewährleistet werden kann. Am Nachmittag machte sich die sorbische Delegation von ihrem Quartier in Sankt Kanzian auf nach Globasnitz/Globasnica, etwa 7km vor der österreichisch-slowenischen Grenze. Die Gemeinde am Fuße der Karawanken beherbergt ca. 1.500 Einwohner, von denen etwa 45% die Sprache der ortsansässigen slowenischen Minderheit beherrschen. Im Hauptort Globasnitz dominierte am Sonntag allerdings die sorbische Sprache, da bereits bei der Ankunft des Mannschaftsbusses die sorbischen Anhänger auf ihre Mannschaft warteten und ihre Spieler mit großem Beifall zum ersten Spiel in Kärnten begrüßten.

Nach verhaltenem Beginn konnten die etwa 100 Zuschauer eine sehr ansehnliche Kombination von Danny Kobelt und Jan Bogusz bewundern, welche der Sielower Danny Kobelt (VfB Krieschow 1921) zum 1:0 veredelte. Noch vor der Halbzeit gelang es Jan Bogusz (SG Crostwitz/SJ Chrósćicy), die Führung auf 2:0 auszubauen. Mit der kräftigen, ausdauernden und lauten Unterstützung ihrer mehr als 50 Fans gelang den Sorben nach Wiederanpfiff ein weiterer Treffer: Jan Bogusz traf zum neuen Zwischenstand von 3:0, bevor Christian Rinza (Spielgemeinschaft Briesen/Dissen) kurz vor Schluss für den 4:0-Endstand sorgte.

Großes Interesse in der Heimat

Bereits während des Spiels, vor allem aber danach erreichten die Sorbische Mannschaft über die sozialen Medien zahlreiche Grüße, Wünsche und Bilder aus der Heimat, die ihre Anhänger beim „Public viewing“ und beim gemeinsamen Feiern des ersten Sieges zeigen. Auch Ex-Trainer Horst Krautzig übermittelte seinen einstigen Schützlingen telefonisch seine Glückwünsche. Die Grüße aus der Ober- und Niederlausitz sind den Spielern ein besonderer Ansporn für das nächste Spiel gegen den FC Pomak. Nach nicht einmal einem Tag Regeneration wartet mit den Pomaken aus Bulgarien eine Mannschaft auf die sorbische Elf, welche ihr erstes Vorrundenspiel gegen die Roma aus Ungarn mit 0:5 verloren hat und nun schon fast auf einen Sieg angewiesen ist.

Quelle:

Marcel Brauman / Marcel Braumann

Pressesprecher
pers. Referent des Vorsitzenden

Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V.

tel.: 03571 / 60 84 614 , 0171 89 83 985

presse@domowina.de

marcel.brauman@domowina.de

https://www.facebook.com/nowinska.recnica

www.domowina.de

Zurück